Wohnungsmarkt in Österreich: Deutliche Schwankungen bei Angeboten und Mangel an erschwinglichen, mittelgroßen Wohnungen

Laut Daten der Statistik Austria zur Preisentwicklung auf dem Wohnungsmarkt in Österreich sind die Immobilienpreise im letzten Jahr nicht nur in Deutschland, sondern auch in den österreichischen Bundesländern (Burgenland, Tirol, Niederösterreich, Steiermark, Vorarlberg, Salzburg, Wien usw.) leicht gesunken. Immobilienkäufer:innen profitieren bei Wohnungen laut der Bundesanstalt insbesondere in Linz von einem Preisrückgang, während die Unterschiede in Graz etwas geringer ausfallen

Gleichzeitig zeigt unsere aktuelle Studie zum Wohnungsmarkt in Österreich signifikante Schwankungen und Engpässe im Angebot von Neubauten. Besonders auffällig ist der Mangel an mittelgroßen, erschwinglichen Wohnungen. Auf dem Markt für Bestandsimmobilien zeigt sich hingegen eine leichte Erholung.

Schwankungen und Engpässe bei Neubauwohnungen und -häusern auf dem Wohnungsmarkt in Österreich

Die Analyse der Angebotsindizes für den Wohnbau in Österreich zeigt unterschiedliche Entwicklungen in den verschiedenen Kategorien:

Neue Mietwohnungen: Ein deutlicher Anstieg ist bis Q1 2023 zu beobachten, gefolgt von einem Rückgang und einer leichten Erholung in Q1 2024.

Neue Häuser zur Miete: Ab Q3 2020 ist ein stetiger Anstieg zu verzeichnen, der in Q1 2024 einen Höhepunkt erreicht.

Neue Wohnungen zum Verkauf: Die Werte zeigen Schwankungen, erreichen einen Höhepunkt in Q1 2023 und erholen sich anschließend in Q1 2024.

Neue Häuser zum Verkauf: Ein starker Anstieg ist bis Q4 2020 zu beobachten, gefolgt von einer Stabilisierung in den folgenden Quartalen mit leichten Schwankungen bis Q1 2024.

„Diese Entwicklungen zeigen, dass der Markt für Neubauten in den letzten Jahren erheblichen Schwankungen ausgesetzt war”, erläutert Christian Crain, Regional Director DACH & CEE. „2023 ist der Wohnungsneubau in Österreich tatsächlich regelrecht eingebrochen – das ist leider Fakt. Seit Q4 2023 verzeichnen wir jedoch wieder einen leichten Anstieg, was auf eine mögliche Stabilisierung des Marktes hindeutet. Eine Ausnahme stellen neue Häuser zur Miete dar. Hier sehen wir seit Q3 2020 ein kontinuierliches Wachstum, möglicherweise aufgrund einer erhöhten Nachfrage nach Einfamilienhäusern”, fügt Crain hinzu.

Bestandsimmobilien in Österreich: Erholung in Sicht

Die Analyse der Angebotsindizes für Wohnimmobilien im Bestand in Österreich zeigt ebenfalls unterschiedliche Trends in den verschiedenen Kategorien:

Wohneinheit Verkauf: Dieser Bereich zeigt eine Erholung nach einem rasanten Anstieg der Angebote mit anschließendem Einbruch in 2022. Seit Q3 2023 stabilisieren sich die Werte und steigen seither stetig.

Haus Verkauf: Ähnliche Muster wie beim Wohnungsverkauf sind zu beobachten, wobei es Schwankungen gibt und ebenfalls ein Anstieg ab 2023 zu verzeichnen ist.

Wohnung Miete: Dieses Segment zeigt eine Erholung nach einem rasanten Anstieg der Angebote mit anschließendem Einbruch in 2022.

Haus Miete: Auch dieser Bereich zeigt eine Erholung und kontinuierlichen Anstieg nach einem Rückgang in Q3 2023.

„Diese Trends deuten auf eine Erholung und positive Entwicklung des Marktes für Bestandsimmobilien in Österreich hin, insbesondere seit dem zweiten Halbjahr 2023“, kommentiert Crain die Entwicklungen.

Mangel mittelgroßer, leistbarer Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt in Österreich

Was auf Österreichs Immobilienmarkt zunehmend fehlt, sind gemäß unserer Studie neue mittelgroße Wohnungen zu vertretbaren Kauf- und Mietkonditionen. „Zwar gibt es Berichten zufolge rund 600.000 leerstehende Wohnungen im Land, doch befinden sich diese entweder in schlechtem Zustand oder gehören dem Hochpreissegment an“, kommentiert Crain.

„Besonders Wien steht vor ähnlichen Herausforderungen wie beispielsweise auch die deutsche Hauptstadt Berlin – und nahezu jede Metropole in Europa. Die Nachfrage nach neuen Wohnungen ist hoch, der Flächenbedarf ist immens. Doch die Möglichkeiten, neue Flächen auszuweisen und für neue Wohnbebauung zu nutzen, sind sehr begrenzt. Was Abhilfe schaffen kann, ist eine intelligente Bauweise nach oben statt in die Breite. Verdichtung könnte daher eine geeignete Strategie sein, um dem Mangel effektiv entgegenzuwirken."

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