Zwar hat die Schweiz verglichen mit anderen europäischen Staaten die Inflation dank des starken Schweizer Frankens weiterhin relativ gut im Griff und konnte im März eine sinkende Inflationsrate verzeichnen; dennoch gab es 2022 auf dem Immobilienmarkt einiger Schweizer Städte ordentliche Turbulenzen. Vor allem die stark steigenden Finanzierungskosten treiben immer mehr Schweizer:innen dazu, Wohnungen zu mieten, was sich entsprechend auf die Mietpreise auswirkt. Wir haben die Immobilienmärkte von Basel, Genf und Zürich unter die Lupe genommen und wagen einen Ausblick, in welche Richtung sich der heimische Immobilienmarkt im Jahr 2023 weiterentwickeln könnte.
Während die Zinsentwicklung in anderen europäischen Ländern Einfluss auf die Kaufpreisentwicklung von Immobilien zeigt und Rückgänge zu verzeichnen sind, bleiben die Immobilienpreise in der Schweiz insgesamt selbst vom Hypothekarzinshöchststand unbeeindruckt. Doch abhängig von der jeweiligen Schweizer Stadt sind seit 2022 Unterschiede erkennbar. Nicht überall blieben die Preise stabil, sondern gestalteten sich teilweise recht dynamisch. Das trifft auch auf die Mietentwicklung zu.
In unserer aktuellen Analyse haben wir die Preis- und Mietentwicklung von April 2022 bis März 2023 für die Städte Basel, Genf und Zürich untersucht, gesplittet nach Single- (bis 70 Quadratmeter) und Familienwohnungen (70-130 Quadratmeter).
1-2 Zimmer-Wohnungen werden in Basel am schnellsten verkauft
Die Preise für Single-Wohnungen in Zürich erlebten jede Menge Auf und Abs. Von Mai bis Juni 2022 kam es zu einem rapiden Sturz von fast 34 Prozent. Das Mai-Niveau von 23.000 CHF für den Quadratmeter konnte nicht mehr erreicht werden, seit Anfang 2023 steigen die Preise aber wieder. Aktuell liegt der Quadratmeterpreis bei etwa 17.000 CHF. Ähnlich ist die Situation in Genf. Auch hier kam es nach einem kurzen Hoch im September zu einer Abwärtsbewegung. Seit Jahresbeginn steigen auch hier langsam die Preise wieder ﹣von Januar auf Februar allein um 18 Prozent. Einzig in Basel blieben die Kaufpreise über das vergangene Jahr hinweg relativ stabil, erlitten aber Anfang dieses Jahres einen enormen Einbruch um fast 22 Prozent im Vergleich zum Jahresende. Aktuell geht der Trend jedoch wieder in eine positive Richtung.
Trotz der unterschiedlichen Preisentwicklungen verbleiben Immobilien in allen Städten nicht lange auf dem Markt. Mit durchschnittlich 16 Tagen dauert der Immobilienverkauf in Genf am längsten. In Zürich sind Singlewohnungen durchschnittlich 13 Tage auf dem Markt und am kürzesten in Basel mit 11 Tagen.
Mietpreise für Singles in Zürich um 20 Prozent gestiegen
Die Mietpreise für Singlewohnungen sind in allen drei Städten - abgesehen von einigen Auf- und Abwärtsbewegungen - insgesamt angestiegen. In Basel zahlt man heute durchschnittlich 27 CHF für den Quadratmeter. Das ist ein Anstieg von vier Prozent seit dem ersten Quartal. In Genf kostet der Quadratmeter verglichen mit 2022 nun neun Prozent und in Zürich sogar 20 Prozent mehr. Mit durchschnittlich vier Tagen auf dem Markt werden Singlewohnungen in Zürich am schnellsten vermietet. In Basel und Genf waren es dagegen 11 Tage. „Mit einer so kurzen Verweildauer am Markt ist die Nachfrage also hoch und wirkt sich entsprechend auf die Mietpreise aus”, betont Christian Steinke, Regional Director DACH & CEE von PriceHubble.