Automated Valuation Models (AVMs) revolutionieren die Immobilienbranche durch ihre Fähigkeit, sehr schnelle und präzise Bewertungen zu liefern. Damit stellen sie eine moderne Alternative zu herkömmlichen, zeitaufwendigen Bewertungsmethoden dar, denn sie ermöglichen eine schnellere Entscheidungsfindung und reibungslose Transaktionen. Aber was macht Automated Valuation Models eigentlich so leistungsstark, wie funktionieren sie und welche Akteur:innen der Immobilienwirtschaft profitieren besonders von ihrem Einsatz?
Was ist ein Automated Valuation Model?
Ein Automated Valuation Model ist ein computergestütztes System, das mit mathematischen Modellen den Wert einer bestimmten Immobilie ermittelt. Diese Modelle verwenden eine Vielzahl von Immobiliendaten, wie etwa Daten zu kürzlich verkauften Objekten mit vergleichbaren Merkmalen (Vergleichswertmodell), zu Markttrends und manchmal auch zur Mikrolage, um den Immobilienwert zu ermitteln. Dabei beziehen AVMs ihre Informationen aus zahlreichen Datenquellen, darunter öffentlich zugängliche und geografische Daten, um kosteneffizient und in Echtzeit Bewertungen zu liefern.
Die von AVM-Anbieter:innen entwickelten Lösungen spielen eine wichtige Rolle für die Entscheidungsfindung von Finanzinstituten, insbesondere für die Kreditvergabe und das Kreditmonitoring. Speziell im Rahmen von Underwriting-Prozessen, Bewertungen von Eigenheimkrediten sowie im Bereich Kreditrisikomanagement und Risikominderung sind sie von entscheidender Bedeutung für Kreditgeber:innen. AVMs liefern präzise und zuverlässige Immobilienbewertungen, um so fundiertere, risikoärmere Kreditvergabe-Entscheidungen zu treffen. Kreditnehmer:innen profitieren dadurch letztlich von einer besseren Erfahrung durch Prozessoptimierung bei der Bearbeitung ihrer Kreditanträge. Auch Versicherungsgesellschaften können mithilfe von AVMs Risiken im Underwriting effektiv bewerten und Risiken mindern.
Neben Banken und Versicherungen stellen AVMs auch für Investor:innen eine unerlässliche Lösung dar, etwa in Bezug auf die Portfolioanalyse und das Portfolio-Management. AVMs können hier genutzt werden, um den Wert eines Portfolios besser zu beurteilen, Investitionsstrategien zu optimieren, fundiertere Entscheidungen zu treffen und letztlich die Gesamtrendite zu steigern. Auch Projektentwickler:innen und Betreiber:innen von Mietobjekten können die detaillierten Einblicke nutzen, die ihnen AVMs liefern. Sie können mit deren Hilfe Chancen ermitteln, Markttrends identifizieren, Grundstücksanalysen vornehmen und Finanzziele erreichen.
Immobilienmakler:innen ermitteln mithilfe von AVMs hingegen präzise den optimalen Verkaufspreis und beraten ihre Kundschaft. Immobilienbesitzer:innen und -käufer:innen nutzen AVMs zwar nicht unmittelbar, profitieren aber von präzisen Wertermittlungen, die ihnen von Immobilienfachleuten bereitgestellt werden, und erhalten so faire und akkurate Preisinformationen.