Big Data & Immobilien: 5 Wege, wie Fachleute in Deutschland profitieren können

Die Big-Data-Revolution hat ganze Branchen umgestülpt. Die Aufbereitung und Analyse von großen Datenmengen erhöht die Entscheidungssicherheit, ermöglicht Effizienzsteigerungen und ebnet den Weg für völlig neue Lösungen. Auch in der Immobilienbranche ist der Einsatz von Big Data längst üblich und verändert grundlegend die Art und Weise, wie Immobilien verwaltet und Transaktionen durchgeführt werden.

Echtzeit-Daten verschaffen Immobilienunternehmen und Makler:innen umfassende Markteinblicke, die über traditionelle Immobilienbewertungen weit hinausgehen. Dies ermöglicht die Rationalisierung von Prozessen, verbessert Kundenerlebnisse und ermöglicht es Entscheidungsträger:innen, Markt und Kundschaft besser zu verstehen.

Im nachfolgenden Artikel zeigen wir fünf Beispiele, wie Immobilienfachleute aktuell und in den nächsten Jahren von Big Data profitieren können. Außerdem gehen wir auf die Möglichkeiten ein, die existierende Big-Data-Technologien heute schon bieten.

Was ist Big Data genau?

Der Begriff Big Data bezeichnet ein Datenvolumen, das so unfassbar groß und komplex ist, dass es nicht mehr auf herkömmlichem Wege ausgewertet werden kann. Für Unternehmen, beispielsweise in der Immobilienwirtschaft, bieten sich in diesem Bereich jedoch neue Möglichkeiten zur Bewältigung bisher ungelöster Herausforderungen.

Zusammen definieren diese fünf Merkmale das Big-Data-Konzept und prägen die Art und Weise, wie Unternehmen wertvolle Erkenntnisse aus Daten gewinnen und diese in Geschäftsstrategien umwandeln können.

Big Data & Immobilien: Wie können Fachleute heute und in Zukunft davon profitieren?

1. Genaue Immobilienbewertungen

Besondere Vorteile bietet die Nutzung von Big Data im Bereich der Immobilienbewertung. Akteur:innen in der Immobilienbranche können Daten nutzen und analysieren, die bisher nicht zugänglich waren oder deren Verarbeitung zu zeitaufwendig war. Hierzu zählen etwa Daten zu Immobilienangeboten, Immobilienverkäufen in der Umgebung, Nahversorgung, Bildungsniveau und Verkehrsanbindungen.

Dadurch kann eine Immobilienbewertung auf viel präzisere und aussagekräftigere Weise durchgeführt und das Risiko einer Über- oder Unterbewertung gesenkt werden. Machine-Learning-Algorithmen können verschiedenste Faktoren analysieren und so den Wert einer Immobilie mit bemerkenswerter Genauigkeit einschätzen. Für Immobilienmakler:innen und -vermittler:innen ist dies ein enormer Gewinn, denn sie können ihre Kund:innen künftig noch besser beraten und ihnen einen umfassenden Überblick über den Wert ihrer Immobilie liefern. Die Kundschaft profitiert dadurch während des Kauf- oder Verkaufsprozesses von fairen Transaktionen und fundierten Entscheidungen.

Investor:innen und Bauträger:innen können das Potenzial von Big Data bei Immobilien durch den Einsatz von Immobilienbewertungslösungen nutzbar machen. Diese Analysetools liefern ihnen exklusive Insights rund um Wohnimmobilien, um in Minutenschnelle datenbasierte Entscheidungen zu treffen und eine höhere Rendite zu erzielen.

Die genaue Immobilienbewertung dank Big Data verändert nicht nur die Immobilienwirtschaft, sondern auch die Welt der Finanz- und Vermögensdienstleistungen. Akteur:innen des Banken- und Finanzsektors können durch Immobiliendaten und -analysen ganz neue Einnahmequellen erschließen, indem sie die Immobilie als Ankerpunkt für die Kundenkommunikation nutzen.

2. Detaillierte Immobilienmarktanalyse

Big Data hat die Arbeitsweise von Beteiligten der Immobilienbranche grundlegend verändert. Marktanalysen können inzwischen viel präziser und schneller durchgeführt werden. Analysen bestimmter Märkte oder Bereiche, welche früher die zeitaufwendige Arbeit mit Excel-Tabellen voraussetzten und in hohem Maße von der detaillierten Kenntnis des jeweiligen Standorts abhingen, können nun mithilfe von Big-Data-Tools innerhalb kürzester Zeit erstellt und ausgewertet werden.

Market Analyser ist ein gutes Beispiel dafür, wie Immobilienprofis Marktdaten zu ihrem Vorteil nutzen können, um auf der Orts-, Stadtviertel- oder Postleitzahl-Ebene tief in den Immobilienmarkt einzutauchen und Markttrends zu identifizieren. Market Analyser aggregiert Immobiliendaten und ermöglicht es Fachleuten, sich in Sekundenschnelle umfassend über jeden beliebigen Wohnungsmarkt zu informieren. Ansprechend gestaltete Diagramme sorgen für eine leicht verständliche Darstellung und liefern Profis die Informationen aus dem Markt, die sie benötigen.

3. Personalisiertes Marketing

Ein weiterer Bereich, in dem Big Data für Immobilien hohe Wellen schlägt, ist das Marketing. Durch die Möglichkeit zur Erhebung und Analyse riesiger Datenmengen zum Konsumverhalten, zu Verbraucherpräferenzen und zu Online-Interaktionen können Immobilienfachleute sehr gezielte Immobilien-Marketingkampagnen erstellen. Dadurch werden Kauf- und Mietinteressenten, Eigentümer:innen und Verkäufer:innen genau die Inhalte angezeigt, die ihren Wünschen und Vorstellungen entsprechen.

Beispielsweise können mithilfe von Big-Data-Algorithmen – entsprechende Datenschutzeinstellungen vorausgesetzt – Personen identifiziert werden, die kürzlich online nach Immobilien gesucht haben, um ihnen dann passende Anzeigen (beispielsweise auf gängigen Social-Media-Portalen) oder Inserate anzuzeigen. Durch diesen Grad an Personalisierung lässt sich die Wirksamkeit von Marketingmaßnahmen erhöhen und das Kundenerlebnis verbessern, da nur relevante Objekte angezeigt werden, die auch wirklich von Interesse sind.

Darüber hinaus eröffnet Big Data bei Immobilien ganz neue Möglichkeiten bei der Ansprache der Stammkundschaft. So können Makler:innen Immobiliendaten etwa nutzen, um Interessierte regelmäßig mit personalisierten Immobilien-Inhalten auf dem Laufenden zu halten. Durch diese personalisierte Kommunikation und die Bereitstellung detaillierter Marktanalysen auf Basis aktuellster Immobilieninformationen können sie den Kontakt zu ihrer Kundschaft vertiefen.

4. Optimierte Immobilienverwaltung und Instandhaltung

Big Data, künstliche Intelligenz (KI) und das „Internet of Things“ (IoT) haben in der Immobilienwirtschaft eine neue Ära eingeläutet, die die Art, wie Immobilien verwaltet werden, grundlegend verändert und das Mieter- und Eigentümererlebnis insgesamt verbessert. Insbesondere das IoT spielt durch die Realisierung von „Smart Buildings“, die mit Sensoren und vernetzten Geräten ausgestattet sind, eine zentrale Rolle. Diese Devices sammeln kontinuierlich Daten zum Gebäudebetrieb, wie etwa zum Energieverbrauch, zur Temperatur, zur Raumnutzung und zum Zustand wichtiger Systeme.

Für Bewirtschafter:innen ergeben sich aus dieser Datenfülle vielfältige Möglichkeiten. Mithilfe von Big-Data-Tools behalten Unternehmen mühelos den Überblick über Miet- und Immobilienangebote, Wohnungsbewerbungen, Mietverträge, Wartungsanfragen, Leerstände und andere wichtige Informationen. Das hilft Immobilienverwaltungen, Mieterpräferenzen besser zu berücksichtigen und ihr Angebot optimal zu gestalten. Darüber hinaus lassen sich durch die Analyse von Big Data mithilfe von Algorithmen Muster und Trends, wie etwa Preisschwankungen in bestimmten Bereichen und saisonale Verfügbarkeit ermitteln. Immobilienverwalter:innen können so bessere Entscheidungen treffen.

5. Intelligentere Immobilieninvestments und verbessertes Risikomanagement

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Investitionsvorhaben im Immobilienbereich ist die Fähigkeit, potenzielle Risiken zu erkennen. Die Nutzung von Big Data hat hier grundlegende Veränderungen bewirkt und ermöglicht es Risiko- und Versicherungsunternehmen inzwischen, solche Risiken datengestützt zu identifizieren und zu minimieren.

Dank Big-Data-Analytik können Versicherungsunternehmen und Immobilienprofis Risiken in Bezug auf bestimmte Immobilien oder Portfolios abschätzen, potenzielle Schwachstellen identifizieren und ihre Strategie anpassen, um Risiken zu mindern. Dies trägt zu einem besseren Marktverständnis und folglich zur Verbesserung von Risikobewertungsmechanismen und Entscheidungsprozessen bei.

Das Potenzial von Big Data für Immobilienunternehmen nutzbar machen

Die Nutzung von Big Data für Immobilien verändert die Branche grundlegend. Von präziseren Immobilienbewertungen über personalisiertes Marketing bis hin zu einem verbesserten Immobilienmanagement – die Auswirkungen von Big Data sind weitreichend. Immobilienunternehmen, die sich die Möglichkeiten der Datenanalytik zunutze machen, können ihre Entscheidungssicherheit erhöhen, Risiken minimieren und ihrer Kundschaft einen besseren Service bieten.

Inzwischen bietet die deutsche und europäische Proptech-Landschaft viele spezialisierte Softwarelösungen, die es Immobilienfachleuten ermöglichen, mithilfe von Big Data, künstlicher Intelligenz und Automatisierung Geschäftsmodelle auszudifferenzieren und datengestützte Entscheidungen zu treffen. Der Fortschritt durch digitale Technologien wird weiterhin für beispiellose Veränderungen in der Immobilienbranche sorgen. Innovative Daten-Lösungen und Cloud Services werden hier den Ton angeben.

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