Der Immobilienmarkt 2023, einst ein harmonischer Wirtschaftsraum, in dem Käufer:innen und Verkäufer:innen eine gemeinsame Basis fanden, ist durch eine Reihe von gewaltigen Herausforderungen gestört worden. Faktoren wie Corona, hohe Inflation, auf die die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt mit einer Anhebung des Leitzins reagiert hat, steigende Zinsen sowie Bauzinsen/Baukosten und der anhaltende Konflikt in der Ukraine haben einen komplexen und anspruchsvollen Immobilienmarkt in Europa geschaffen. In diesem Markt stimmen die Anforderungen von Käufer:innen und Verkäufer:innen nicht mehr überein.
In diesem Beitrag untersuchen wir die Gründe für diese Entkopplung. Außerdem stellen wir Ihnen wertvolle Strategien vor, mit denen Sie in diesem neuen und sich ständig weiterentwickelnden Paradigma der Immobilienbranche überleben und erfolgreich sein können.
Woher kommt die Diskrepanz zwischen Käufer:innen und Verkäufer:innen auf dem Immobilienmarkt 2023?
Um die Diskrepanz zwischen Käufer:innen und Verkäufer:innen zu überwinden, müssen Sie die Ursachen für die aktuelle Situation ermitteln. Zum einen führt die aktuelle Marktsituation und hohe Zinsen zu einem Rückgang der Kaufkraft potenzieller Käufer:innen und damit ihrer Kapazitäten zur Kreditaufnahme. In einem aktuellen Arbeitspapier des Internationalen Währungsfonds wurde die Kaufkraft der europäischen Haushalte zwischen 2021 und dem vergangenen Jahr analysiert, wobei ein Rückgang von durchschnittlich mehr als -20 % ermittelt wurde. Für das Vereinigte Königreich sieht es noch schlimmer aus, denn hier verzeichnet das IWF-Papier einen Rückgang um mehr als -40 %!
In einem Markt, in dem Käufer:innen immer weniger Geld haben, ist es für Immobilienverkäufer:innen schwierig, die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser zu erzielen, an die sie sich gewöhnt haben. Allerdings ist die Lage hier nicht so eindeutig, wie Sie vielleicht annehmen. Tatsächlich sehen Immobilienexpert:innen nach einer Phase nahezu exponentiellen Wachstums der Immobilienpreise (laut Eurostat mehr als + 45,9 % in der EU) in den zehn letzten Jahren einen langsam zunehmenden Preisrückgang auf europäischer Ebene. Zwar gehen die Kaufpreise zurück, jedoch nicht so stark wie erwartet. Die neuesten Daten von Eurostat zur Immobilienpreisentwicklung zeigen, dass die Wohnungspreise in der EU zwischen dem dritten Quartal 2022 und dem ersten Quartal 2023 um -2,1 % gesunken sind. Dieser Abwärtstrend ist auf dem schwedischen oder deutschen Immobilienmarkt etwas stärker ausgeprägt, wo die Preisentwicklung um fast -7 % zurückging.