Alle Informationen zum Thema Baupreisindex:
Ein Baupreisindex ist ein Preisindex, der die Entwicklung der Baupreise in Bezug auf ein bestimmtes Basisjahr verfolgt. Die Auswahl des Basisjahres erfolgt in Deutschland durch das Statistische Bundesamt (Destatis) in der Regel alle fünf Jahre. Derzeit wird das Basisjahr 2015 für die Wertermittlung verwendet. Bei der Aktualisierung des Index werden methodische Verbesserungen, aktuelle Wägungsschemata und andere notwendige Anpassungen in die Berechnung der Indexwerte einbezogen.
Der Baupreisindex bietet anhand von Preisindizes einen Überblick über die Preisentwicklung und Baukosten im Baugewerbe für verschiedene Arten von Nichtwohngebäuden (wie gewerbliche Betriebsgebäude und Bürogebäude) sowie Wohngebäude. Dabei werden Veränderungen im Laufe der Zeit aufgezeigt.
Ähnlich wie der Neubauwert, der gleitende Neuwertfaktor, der Anpassungsfaktor und der Gebäudeversicherungswert 1914, spielt dieser Indexwert auch bei der Berechnung der Versicherungssumme in der Wohngebäudeversicherung eine relevante Rolle.
Die letzte Erhebung des Baupreisindex bezieht sich auf das vierte Quartal 2023 und beträgt 161,3 für Wohngebäude, 164,0 für Bürogebäude und 163,6 für gewerbliche Betriebsgebäude im Neubau. Damit stieg er im Vergleich zum letzten Quartal jeweils um 0,4 % bei Wohngebäuden und gewerblichen Betriebsgebäuden sowie um 0,5 % bei Bürogebäuden.
Die Berechnung des Baupreisindex erfolgt bei den statistischen Landesämtern nach folgender Formel:
Baupreisindex = Neubauwert in Euro / Wert Basisjahr
Hierbei wird der Wert des Basisjahrs als 100 festgelegt. Ursprünglich wurde das Jahr 2010 als Basisjahr verwendet, seit dem Berichtsmonat August 2018 wird allerdings das Jahr 2015 als Grundlage zur Ermittlung der Bauleistungspreise genutzt.
Das Statistisches Bundesamt stellt aktuelle Daten zum Baupreisindex neben weiteren Informationen in seiner GENESIS-Online Datenbank zur Verfügung. Dabei werden Daten zu folgenden Indizes veröffentlicht:
- konventioneller Neubau im Hochbau (Wohngebäude, Bürogebäude und gewerbliche Betriebsgebäude),
- Neubau von Einfamiliengebäuden in vorgefertigter Bauart (Fertighäuser),
- Neubau im Tiefbau (Straßen, Brücken, Ortskanäle),
- Instandhaltung von Mehrfamiliengebäuden und
- Architekten- und Ingenieurleistungen.
Indem Sie den aktuellen Baupreisindex mit den Werten der Vorjahre oder vorherigen Quartale vergleichen, können Sie Preisveränderungen und die durchschnittliche Preisentwicklung in der Bauwirtschaft veranschaulichen. Da beispielsweise der Baupreisindex für Wohngebäude des Typs Neubau im vierten Quartal 2022 154,7 betrug, bedeutet ein Baupreisindex von 161,3 im vierten Quartal 2024, dass die Baupreise zwischen dem vierten Quartal 2022 und 2023 um durchschnittlich 4,3 Prozent gestiegen sind.
Der Baukostenindex und der Baupreisindex sind zwei unterschiedliche Kennzahlen. Während die Baupreisindizes die Entwicklung der Baupreise anzeigen, die letztendlich Bauherr:innen zu tragen haben, dient der Baukostenindex als Indikator für die Kosten von Bauleistungen eines Bauunternehmens. Die Preisindizes in der Bauwirtschaft berücksichtigen dabei verschiedene Faktoren, darunter Arbeitszeit, Geräte und Baumaterialien.
Der Baupreisindex ist einem kontinuierlichen Wandel unterworfen und in den letzten Jahren besonders stark angestiegen. Dies ist auf die gestiegenen Lohn- und Materialkosten in verschiedenen Gewerken wie Dachdeckerei, Mauer- und Betonarbeiten, Straßenbau und vielen anderen zurückzuführen.
Im Folgenden finden Sie eine quartalsweise Übersicht der Entwicklung der Preise für den Neubau von Wohngebäuden, Bürogebäuden sowie gewerblichen Betriebsgebäuden der Jahre 2018, 2019, 2020, 2021, 2022 und 2023 (unter Berücksichtigung der Umsatzsteuer):
- Q4 2023: 161,3 / 164,0 / 163,6
- Q3 2023: 160,6 / 163,2 / 163,0
- Q2 2023: 160,2 / 162,6 / 162,5
- Q1 2023: 158,9 / 161,3 / 161,6
- Q4 2022: 154,7 / 157,2 / 157,7
- Q3 2022: 151,0 / 153,4 / 154,2
- Q2 2022: 147,2 / 149,2 / 150,4
- Q1 2022: 138,1 / 139,7 / 140,0
- Q4 2021: 132,3 / 133,4 / 134,1
- Q3 2021: 129,6 / 130,0 / 131,0
- Q2 2021: 125,2 / 125,4 / 126,0
- Q1 2021: 120,8 / 121,2 / 121,4
- Q4 2020: 115,6 / 116,0 / 116,0
- Q3 2020: 115,1 / 115,5 / 115,6
- Q2 2020: 117,7 / 118,1 / 118,2
- Q1 2020: 117,2 / 117,6 / 117,7
- Q4 2019: 115,7 / 116,1 / 116,2
- Q3 2019: 115,1 / 115,4 / 115,6
- Q2 2019: 114,3 / 114,6 / 114,7
- Q1 2019: 113,4 / 113,7 / 113,9
- Q4 2018: 111,5 / 111,7 / 111,9
- Q3 2018: 110,6 / 110,9 / 111,0
- Q2 2018: 109,2 / 109,5 / 109,5
- Q1 2018: 108,2 / 108,5 / 108,5
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